Die Heirat
Autor: Nikolai Gogol Regie: Julian Knab
Premiere: 23.07.2008 Klosterfestspiele in Weingarten
Am 9. Dezember 1842 wurde Die Heirat im Alexandrinskij-Theater am Newskij Prospekt in Anwesenheit des Zaren uraufgeführt, der die Loge schon während des ersten Aufzuges verließ. Die Aufführung war ein Misserfolg, das Publikum und die Kritik lehnten das Stück ab. Nur der progressive Literaturkritiker Wissarion Belinskij ahnte, dass ein Stück uhraufgeführt war, dass in der russischen Theatergeschichte den Beginn der Moderne anzeigte, an das sich Iwan Turgenew und vor allem Anton Tschechow mit seinen ernsten Komödien anschließen konnten.
In launiger Weise, gewürzt mit einer derben Prise Humor, beschreibt Gogols Komödie Die Heirat den grotesken Sumpf der St. Petersburger Gesellschaft in der Mitte des 19. Jh. Im Zentrum steht der unverbesserliche, ewige Junggeselle Podkolessin, der mit Hilfe einer geschäftstüchtigen Heiratsvermittlerin und seinem quicklebendig, verschlagenen Freund Kotschkarjow an die Frau gebracht werden soll. Neben ihm erwarten aber drei weitere heiratswütige Junggesellen auf Erfüllung ihrer Wünsche. Eigentlich geht es jedoch darum: Die Braut muss französisch sprechen, eine einträgliche Mitgift besitzen und keine zu lange Nase haben.